Stevia rebaudiana aus der Familie der Asteranceae …

ist eine Staude, die ursprünglich im Gebiet der Amambai-Bergkette zwischen Paraguay und Brasilien vorkommt.
Die Guarani, die Ureinwohner im Osten Südamerikas, verwenden die Stevia-Pflanze schon seit Jahrhunderten zum Süßen von Speisen und Getränken, lange bevor Spanier und Portugiesen sich in Südamerika ansiedelten.
Europa kam das erste Mal im 16. Jahrhundert mit Stevia in Berührung, als die spanischen Herrscher von dem "süßen Honigkraut" erfuhren, das von Eingeborenen in Südamerika genutzt wurde.


1887 entdeckte der Tessiner Naturwissenschaftler Moises Bertoni die Pflanze an den Sumpfrändern Ost-Paraguays, 1905 ordnete er sie der Gattung Stevia zu.
Um 1908 wurde vom Vorkommen verschiedener Süßstoffe in Stevia berichtet, doch erst 1931 wurde es möglich, Steviosid daraus zu isolieren.
In den 80er Jahren wurde die Pflanze über die Schweiz bekannt.

Das Hauptinteresse galt vor allem den süßen Inhaltsstoffen, den Steviolglykosiden (auch Diterpenglykoside genannt). Sie sind 300-mal  süßer als Zucker, haben keine Kalorien, sind für Diabetiker geeignet und können die Karies-Bildung hemmen.

Inzwischen wurde man aber auch auf andere Wirkungsmechanismen aufmerksam. So zeigt sich in Zubereitungen aus den fermentierten Blättern eine sehr starke antioxidative Wirkung, die jene des Grünen Tees sogar übersteigt. Da Stevia eine plaquehemmende Wirkung hat, finden sich Zusätze von Stevia immer mehr in Zahnpasten und Mundwässern.

Die komplexen Moleküle der Steviolglykoside sind wasserlöslich, deshalb können sie ohne den Einsatz von gesundheitlich bedenklichen Lösungsmitteln aus den Blättern der Pflanze gewonnen werden. Es werden im Wesentlichen zwei Steviolglykoside unterschieden, die natürlich in der Pflanze gebildet werden: Steviosid und Rebaudiosid-A



Stevia-Blätter und Steviolglykoside haben mit dem Zucker allerdings nur den süßen Geschmack gemein. Die Süßkraft der getrockneten Blätter entspricht etwa dem  bis zu 30 fachen Wert unseres Zuckers.

Stevia rebaudiana wird nicht nur traditionell von den Einwohnern Südamerikas verwendet, sondern feiert seit Jahrzehnten einen wahren Siegeszug  in den USA und Japan. Größter Verbraucher von Stevia ist Japan, dort wurde bereits 1954 mit dem Anbau begonnen. Als die japanische Regierung im Jahr 1969, wegen gesundheitlicher Risiken, den Verkauf von synthetischen Süßstoffen verbot, stieg in Japan der Verbrauch von Stevia auf einen Marktanteil von 40 % an.

Es sind sehr viele wissenschaftliche Studien zu Stevia durchgeführt worden. So wurde unter Anderem der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck und die Fruchtbarkeit untersucht. Nach objektiver Sichtung und Beurteilung dieser Unmengen von Daten, können wir heute davon ausgehen, dass Stevia das natürlichste, sicherste und gesündeste Süßungsmittel auf dieser Erde ist. Zudem hat 2004 das JECFA, eine Arbeitsgruppe der WHO, die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Stevia rebaudiana und den daraus hergestellten Auszügen bestätigt.

Vorteile für den Verbraucher:

• Stevia ist kein chemisch hergestellter Süßstoff, sondern ein rein natürliches Produkt, das genauso aus Pflanzen gewonnen wird wie normaler Zucker.
• Stevia enthält absolut keine Kalorien.
• Die Blätter können in ihrem Ursprungszustand verwendet werden.
• Die Pflanze ist nicht toxisch.
• Die Blätter wie auch die Steviolglykoside können gekocht werden.
• Beständig bis zu einer Erhitzung von 200 Grad Celsius.
• Keine Gärung, keine Alkoholbildung.
• Geschmacksverbessernd (Ersatz für Geschmacksverstärker).
• Als Süßungsmittel bei Diabetes, Neurodermitis, Zucker- und
• Sorbitunverträglichkeit bestens geeignet.
• Ideale Süße auch für Kinder, macht nicht abhängig, fördert keine Karies.
• Plaquehemmende Wirkung in Zahnpasten und Mundwässern.
• Positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck.

Stevia-Produkte:

• Stevia-Bätter gibt es als ganze Blätter, geschnitten und zu grünem Pulver vermahlen (ungebleichtes Steviosid).
• Steviosid ist ein Steviol-Glykosid, also ein Inhaltsstoff von Stevia rebaudiana als weißes, kristallines Pulver. Es hat die 200-300 fache Süßkraft von unserem Haushaltszucker. Deshalb der Hinweis: Bitte beim Süßen nicht umrechnen, sondern abschmecken, ein übersüßen kann einen leicht bitteren Beigeschmack hervorrufen.
• Rebaudiosid-A ist ein Steviol-Glykosid, also ein Inhaltsstoff von Stevia rebaudiana als weißes, kristallines Pulver. Reines Rebaudiosid-A gibt es nicht im Handel, aber Produkte mit einem hohen Anteil.
• Stevia-Liquid ist eine destillierte, klare, flüssige Süße. Sie ist sehr praktisch in der Anwendung, gerade unterwegs. Nur 1 bis 2 Tropfen genügen für ein Getränk.
• Stevia-Fluid ist eine grüne (aus den ungebleichten Blättern hergestellte) flüssige Süße.

Anwendung:

Stevia Blätter können einem Tee oder einer Teemischung zugesetzt werden. Beim Überbrühen gibt Stevia seine Süße ab. Besonders Kräutertees können so geschmacklich aufgewertet werden – und man muss nicht nachsüßen.
Gerade Kinder stellen sich erstaunlich schnell auf Stevia-Süße um. Kräuter- oder Früchtetees sind mit Stevia nicht nur gesundheitlich wertvoller als ein gezuckerter Tee (schlimmer noch ein mit synthetischen Aromastoffen gesüßtes Getränk), sie schmecken auch um vieles besser.

Für Kuchen und Süßspeisen kann das geschmacksneutrale Steviosid (weißes Pulver) genau wie Zucker eingesetzt werden - Nur Vorsicht bei der Dosierung, die Süßkraft des weißen Pulvers ist enorm!

In allen Rezepten (Koch- und Backbücher, auch für Diabetiker) kann statt Zucker oder eines synthetischen Zuckerersatzstoffes „Steviosid“ verwendet werden. Quarkspeisen, Pudding und selbst Gummi-Bärchen lassen sich mit Steviosid kreieren.

Nicht nur für jene unter uns, die Zucker meiden, Übergewicht reduzieren oder auf synthetische Süßstoffe verzichten wollen, ist Stevia eine erstklassige Alternative. Stevia kann jenen Menschen, die unter Diabetes, Neurodermitis, Zucker- und Sorbitunverträglichkeit oder Mucoviszidose leiden, ein Stück Lebensqualität zurückgeben.

Viele weitere Anregungen, Informationen und Erfahrungen finden Sie in verschiedenen Büchern und Kochbüchern, in denen über die süße Pflanze geschrieben wird.

Bücher und Kochbücher finden Sie in unserem Geschäft  Atlantis

EU Bestimmung und Haftungsausschluss:

Stevia / Steviolglykoside wurden vom wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU nicht als Lebensmittel (Novel-Food) zugelassen. In der Begründung heiß es „ […] dass die gegenwärtige Informationslage nicht ausreichend wäre, um eine umfassende gesundheitliche Unbedenklichkeit zu garantieren. Vorliegende wissenschaftliche Untersuchungen seien widersprüchlich und/oder entsprechen in ihrer Durchführung keinem derzeitig geltenden Standard.“

Stevia Produkte sind aus diesem Grund in den Mitgliedsländern der EU eingeschränkt verkehrsfähig.
Wir vertreiben unsere Stevia Produkte zum kosmetischen Gebrauch oder als Anschauungsmaterial. Grundsätzlich sind die Produkte universell einsetzbar, allerdings schließen wir hiermit die Haftung für die Verwendung der Stevia Produkte aus.